Maikens Blog Beitraege


Leider ist die Formattierung beim Kopieren vom Blog ein wenig durcheinander gekommen. Trotzdem viel Spass!

 

Das macht zu viel Arbeit...geht einfach direkt zu: www.cleanenergy-project.de

 

 

4.3.2008

 

Eine neue Stiftung zum Klimaschutz:

ecf-logo.gif

Die kürzlich gegründete europäische Klimastiftung (European Climate Foundation) zielt darauf, eine Energie- und Klimapolitik zu fördern, die zu einer noch höheren Reduzierung der Treibhausgas- Emissionen in Europa führen werden. Dadurch soll Europa eine noch stärkere globale Führungsrolle im Klimaschutz erhalten.

 

Im Moment sucht ECF Mitarbeiter, die sich engagiert für den Klimaschutz in den folgenden Bereichen einsetzen wollen:

 

  1. Energie-Effizienz von Gebäuden und Industrie
  2. Elektrizitäts- und Wärme-Erzeugung mir geringem CO2-Ausstoß
  3. Transport
  4. Europäische Klimapolitik und Diplomatie

Für nähere Informationen, besuchen Sie bitte die Internetseite von ECF unter: http://www.europeanclimate.org>www.europeanclimate.org.

 


3.4.2008

 

Erneuerbare Energien Jetzt!

 

Sie fragen sich vielleicht, welche Firmen und einflußreichen Politiker dahinter stecken, um sich durch einen neuen Markt steinreich zu machen? Warum unterstützen mehr und mehr Leute erneuerbare Energien? Sicher, Erneuerbare Energien bergen einen riesigen Marktabsatz und werden schlauen Investoren ein Vermögen einbringen. Und das ist gut so, denn es geht um viel mehr als Geld.

 

Erneuerbare Energien sind nicht irgendwann in der Zukunft überlebensnotwendig, wenn uns die Ressourcen ausgegangen sind, sondern jetzt. Der Grund dafür ist einfach, verblüffend und beängstigend:

Jim Hansen beschreibt ihn in seinem Brief an den australischen Premierminister Kevin Rudd vom 1. April 2008:

CO2, welches durch das Verbrennen fossiler Rohstoffe entsteht, hat eine sehr lange Lebenszeit in der Atmosphäre: Wenn wir heute z. B. Kohle verbrennen, dann sind in 100 Jahren noch ca. 33% des CO2 in der Atmosphäre. Diese lange Lebenszeit von CO2 steht in krassem Gegensatz zu anderen Treibhausgasen, wie Wasserstoff, welches nur eine Lebenszeit von 1-2 Wochen besitzt.

 

Und was bedeutet diese lange Lebenszeit für uns?

 

Stellen Sie sich eine fast überlaufende Badewanne vor. Der Wasserhahn ist so weit aufgedreht, dass der Überlauf nicht schnell genug Wasser ablaufen lassen kann. Was machen Sie, um zu verhindern, dass die Badewanne überläuft?

 

Dafür gibt es 2 Möglichkeiten:

 

1. den Stöpsel ziehen

2. den Wasserhahn zudrehen

 

Im Moment emittieren wir so viel CO2 (≈Wasser), daß es nicht schnell genug von Ökosystemen und Ozeanen aufgenommen werden kann (≈ Überlauf ist zu klein, obwohl 42% alles CO2 weiterhin von Ökosystemen aufgenommen werden). Dadurch kommen wir bedrohlich nahe an Kipp-Punkte (≈überfließende Badewanne), die unvorhersehbare Konsequenzen für alles Leben auf unserem gesamten Planeten haben könnten.

 

Leider gibt es keinen Stöpsel zum Ablassen des CO2. Also müssen wir den Wasserhahn zudrehen: d.h. die CO2-Emissionen so weit wie möglich minimieren. Eine - wenn auch noch so drastische - Verringerung der CO2-Emissionen würde jedoch eine Klimakatastrophe nur verlangsamen, aber nicht vermeiden. Denn auch bei einer Verringerung der Emissionen steigt - wegen der langen Verweildauer von CO2 in der Atmosphäre - der CO2 Gehalt der Atmosphäre weiter an. Und wir müssen nicht nur die Emissionen verringern, sondern die CO2-Konzentration in der Atmosphäre langfristig von 384 ppm auf 350 ppm (parts per million) reduzieren.

 

Daher ist ein Moratorium auf alle Kohlekraftwerke, die CO2 nicht effektiv und sicher abscheiden können, sowie ein Abschalten alter Kohlekraftwerke, eine absolute Überlebensnotwendigkeit. Wenn wir es schaffen würden, innerhalb der nächsten 20 - 30 Jahre Kohlekraftwerke, die nicht CO2 abscheiden können, abzuschalten, dann - so Hansen - könnten wir es schaffen, die CO2 Konzentration rechtzeitig zu reduzieren.

 

Für eine solche Umrüstung der Energiewirtschaft werden Erneuerbare Energien absolut essentiell sein. Zum Glück haben wir schon die notwendigen Technologien. Es ist höchste Zeit, daß wir diese Technologien auch in einem bisher noch nicht bekannten Ausmaß produzieren und anwenden.

 

Wenn wir in der Vergangenheit fähig waren aufzurüsten und Kriege zu führen, dann haben wir nun die Chance und Verantwortung Kriege um Ressourcen, wie z.B. Wasser, zu verhindern. Wenn uns die Umsetzung unserer Verantwortung zusätzlichen wirtschaftlichen Gewinn einbringt, umso besser. Der größte Gewinn aber, liegt in der Zukunft und dem Leben unserer Kinder, die mit keinem Geld der Welt bezahlbar ist.

Maiken Winter


1.4.2008

 

Eine erstaunliche Anpassung an den Klimawandel: Fliegende Pinguine

 

Bird Life International berichtet heute, 1. April 2008, über eine erstaunliche neue Anpassung in der Tierwelt: Adelie Pinguine haben innerhalb kürzester Zeit das Fliegen gelernt, und können so neue Nahrungsgründe erschließen.

Den Bericht sowie den ersten Film über dieses neuartige Phänomen können Sie bei Bird Life International ansehen.

 

Einen fröhlichen April-Anfang!


31.3.2008

 

Al Gore startet groß-angelegte Aufklärungskampagne über den Klimawandel

 

An seinem 60. Geburtstag (31.3.2008) startete der frühere US-Vizepräsident und letztjähriger Friedensnobelpreisträger Al Gore eine Aufklärungskampagne über den Klimawandel, die in ihrem Umfang größer sein wird als alle bisherigen Versuche, die US-Amerikaner über den Klimawandel aufzuklären. Diese Kampagne beginnt genau ein Jahr nachdem Al Gore im Rahmen des Klimaprojektes 1000 Menschen in den USA trainiert hat, seinen Vortrag "Eine Unbequeme Wahrheit" zu halten.

 

Mit 300 Millionen Dollar - die zu großem Teil aus den Einnahmen Gore´s aus seinem Film und Buch "Eine Unbequeme Wahrheit", sowie seinem Anteil des Friedensnobelpreises stammen - will Gore über den Zeitraum von 3 Jahren die US-Amerikaner zu einem Umschwung bewegen, der den Weg zu effektivem Klimaschutz ebnen soll.

 

Die "We" (We can solve it) Kampagne, geführt von der Alliance for Climate Protection , will durch eine Kombination von Werbekampagnen in Radio und Fernsehen, durch online Kampagnen, und durch Verbindungen mit anderen Organisationen so viele Menschen wie möglich erreichen, und dadurch den nötigen Druck auf Entscheidungsträger üben. "Wir alle haben genau die gleichen Interessen... Es geht um unser Überleben, nicht um politische Spiele" meint Al Gore in einem Interview in 60 minutes. Gore ist überzeugt, daß wir es schaffen können, eine Klimakatastrophe zu vermeiden - aber nur, wenn genügend Menschen rechtzeitig aufwachen, und verstehen, um was es geht. Und es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Lösung einer globalen Krise, die die Menschheit in diesem Umfang noch nicht erlebt hat (und daher auch leider nicht gut mit umzugehen weiß).

 

Da die USA der Hauptverursacher von Treibhausgas-Emissionen ist, wird schon lange von dem Rest der Welt erwartet, daß die USA endlich ihren Teil dazu beiträgt, effektive Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen zu ergreifen. Al Gore´s Kampagne wird hoffentlich die nötige Durchschlagkraft haben, um dies zu erreichen. Strategisch günstig ist sie direkt in den letzetn Monaten vor den Präsidentschaftswahlen gelegt, so daß im Dezember die Bürger hoffentlich die Notwendikeit effektiven Klimaschutzes bei der Wahl mit in Betracht ziehen.

 

Der heutige Tag könnte als eine der wichtigsten Momente in die Geschichte eingehen - als der Anfang dazu, daß die Bürger der USA sich gegen die Trägheit der Entscheidungsträger auflehnen, und endlich effektive Maßnahmen fordern. Dadurch könnte diese Kampagne möglicherweise der Anfang eines effektiven globalen Klimaschutzes sein, der noch rechtzeitig katastrophale Auswirkungen verhindern könnte.

 

Viel Glück, Mr. Gore!

 

Sources: Washington Post, CNN, We can solve it


28.3.2008

 

Schmelzen in der Antarktis - ein Grund zur Besorgnis?

 

Nur 6 Jahre nach dem spektakulären Zusammenbruch des Larsen Eisschelfs im west-antarktischen Eisschild, beginnt nun ein weiteres Eisschelf - das Wilkins Eisschelf - zu kollabieren: als erstes Zeichen dafür zeugt der Abbruch einer 41 x 2,5 km großen Fläche zwischen dem 28.2. und 17.3.2008. weiter...

Als erster bemerkte Ted Scambos (Wissenschaftler am NSIDC) Unregelmäßigkeiten auf spektrographischen Bildern von NASA´s Terra und Aqua Satelliten. Die nebenstehenden Bilder (von NASA) zeigen, wie ein großes Stück des Wilkins Eisschelfes innerhalb von nur 18 Tagen kollabiert ist: am 13.2.2008 war das Eisschelf noch intakt (linkes Bild, westliche Seite), während es am 17.3.2008 schon kollabiert war (rechtes Bild). Die einzelnen Stücke des Eischelfes sind zum großen Teil wieder gefroren, und sind von dem weißen Eisschelf als bläuliche Fläche erkenntlich.

 

 

 

 

 

 

 

Im nebenstehenden Bild vom NSIDC kann man oberhalb des Abbruches Kanten erkennen, die ein Anzeichen dafür sind, daß sich im kommenden arktischen Sommer möglicherweise

weitere Teile des Eisschelfes ablösen werden. Dies ist- wie Wissenschaftler des British Antarctic Survey berichten - sehr wohl möglich, da sich das gesamte Eisschelf nur noch durch einen dünnen Streifen Eis mit dem west-antarktischen Eisschild verbunden ist. Im Moment jedoch ist, so Ted Scambos, ein weiteres Abbrechen von Eisbrocken unwahrscheinlich, da inzwischen der arktische Winter begonnen hat.

Der Abbruch des Eisbrockens bedeutet höchstwahrscheinlich den Anfang des Kollapses des gesamten Wilkins Eisschelfes. Dieses Eischelf nimmt eine Fläche von ca 13.680 km2 ein, mit einer maximalen Dicke von 200 - 250 m. Wie alle Eisschelfe schwimmt es auf der Meeresoberfläche, ist aber mit dem Festland verbunden. Sein Schmelzen verursacht daher - wie beim Schmelzen des arktischen See-Eises - keinen Meeresspiegelanstieg, denn das Volumen des Eises bewirkt eine proportionale Verdrängung des Wassers, welches durch das Abschmelzen wieder ausgeglichen wird.

Der Kollaps von Eisschelfen birgt im Allgemeinen die Gefahr, daß Gletscher schneller in Richtung Meer fließen, wodurch der Meeresspiegel schneller ansteigt. Ein solch verschnellerter Gletscherfluß entstand z. B. nach dem Kollaps des Larson Eisschelfes (NASA).

 

 

Das Wilkins Eisschelf unterscheidet sich von den meisten anderen Eischelfen, indem die Hauptmasse seines Eises aus festgefrorenem See-Eis besteht (und daher auch nur ca 400 Jahre alt ist). Sein Kollaps wird daher den Meeresspiegelanstieg höchstwahrscheinlich nicht beschleunigen. Allerdings könnten die nun exponierten Eismassen durch Wellenwirkung leichter ihren Halt verlieren, und dadurch schneller abbrechen.

Der Abbruch am Wilkins Eisschelf wird von Wissenschaftlern direkt auf die starke Erwärmung der Antarktis zurückgeführt, in Kombination mit der Erosionskraft der Wellen. Wie die nebenstehende Karte von NASA zeigt, ist zwischen 1981 und 2007 die Temperatur der Wasser- und Eis-Oberfläche der Antarktis, v.a. im Westen, stark angestiegen. Im Mittel ist innerhalb der letzten 5 Jahrzehnte die Temperatur in der Antarktis um 0,5ºC pro Jahrzehnt angestiegen. Damit ist die Antarktis eines der Gebiete, die sich auf unserer Erde am schnellsten erwärmen.

Wie der British Antarctic Survey berichtet, sind innerhalb der letzten 30 Jahre schon mehrere Eisschelfe stark zurückgegangen; 6 davon sind vollkommen kollabiert (Prince Gustav Channel, Larsen Inlet, Larsen A, Larsen B, Wordie, Muller und Jones Eisschelf). Der nächste antarktische Sommer wird zeigen, wie lange das Wilkins Eischelf noch bestehen wird. Eindeutig ist, daß der Kollaps der Eisschelfe bei weitem schneller abläuft, als von Wissenschaftlern vermutet wurde. Dies könnte noch nicht absehbare Folgen auf die Schnelligkeit und die Ausmaße des Meeresspiegelanstieges haben.

 

 

 


 25.3.2008

 

Rampant Negativity – No Reason to be so Glum

 

By Dr. James Hansen, Director of the Goddard Institute for Space Studies; reposted with permission (original post is here)

 

Predictably, as scientific evidence clarifies that the dangerous level of atmospheric CO2 is at hand, there are cries that it is impractical to avoid climate catastrophe. Such negativity is part of the playbook of those who stand to gain from business-as-usual. A recent report by the Scripps Howard News Service claims that I stated “we must reduce greenhouse gases by 80 percent within 12 years or it will be too late to prevent a climate catastrophe.” What nonsense.weiter...

The “Peak Oil” paper by Kharecha and Hansen has been accepted for publication in Global Biogeochemical Cycles. The final form is available at http://arxiv.org/pdf/0704.2782v3

In this paper we show that if emissions from coal are phased out linearly between 2020 and 2050 atmospheric CO2 will not exceed ~450 ppm, with the exact peak CO2 depending on the true amount of oil and gas reserves, about which there is some dispute. (Long-term coal use is permitted, but only with carbon capture and storage). The ~450 ppm CO2 peak also depends on the assumption that the world does not turn to unconventional fossil fuels (such as tar shale) as fossil fuels are depleted. Emissions from unconventional fossil fuels so far are negligible (mainly a small bit from tar sands), and that will always be the case if an appropriate price is placed on carbon emissions.

 

In our draft (http://www.columbia.edu/~jeh1/2008/TargetCO2_20080317.pdf) “Target CO2” paper [MW: also described on CO2blogger] we show that 450 ppm CO2 is far into the dangerous zone, and we recommend a goal of phasing out coal emissions by 2030 (the practical difficulty of phasing out coal emissions in 20-25 years is acknowledged and discussed at the end of the paper). This keeps peak CO2 close to 400 ppm, again with some variation depending on the magnitude of true undiscovered oil reserves.

 

People can help assure that maximum CO2 stays close to 400 ppm by vociferously opposing oil drilling in environmentally sensitive regions such as the Arctic and Antarctic, on public land, in off-shore regions where states and other governments can foil the desire of oil companies to extract every last drop of oil, etc. Of course the most effective way to assure that we do not act as desperate addicts, refusing to move to the cleaner world beyond fossil fuels, tearing up the land for every last bit of fossil fuels, is via a significant and gradually rising price on carbon emissions.

The public must take the lead, because there are so many “well-oiled” officials in our governments, and not just in the United States. To summarize the present and prior discussions, important things that the public can do are:

1. Fight for a moratorium on new coal-fired power plants,

2. Oppose extraction of fossil fuels in public and environmentally sensitive regions,

3. Vote for politicians who take the Stewardship pledge (http://www.columbia.edu/~jeh1/mailings/20070802_Stewardship.pdf )

-- do not vote for “well-oiled” politicians who accept funding from fossil fuel interests.

The Earth’s history shows us that we cannot put all the carbon in fossil fuels back into the air without producing a very different planet from the one to which humanity is adapted. There is still time to phase off fossil fuels, but it requires sensible policies in the public interest. This will not be easy: the special interests are pouring huge amounts of funding into disinformation campaigns. More on this soon.


24.3.2008

 

350 - eine Zahl, die jeder kennen sollte

 

350.

350 ppm.

Das sind 350 Teilchen pro Millionen.

350 Teilchen CO2 pro Millionen anderer Teilchen in unserer Atmosphäre.

Dreihundertundfünfzig ist die Zahl, die jeder kennen muß.

Das ist die Konzentration welche Dr. James Hansen, Direktor des Goddard Instituts für Space Studies, in seiner noch nicht veröffentlichten Studie für notwendig hält, um katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden (auch kommentiert bei Climate Progress).

 

Na und?

Die Zahl bedeutet natürlich nichts ohne den dazu-gehöhrigen Kontext:

 

Carbon DioxideWie man in der neben-stehenden Grafik vom Goddard Institute for Space Studies sieht, schwankte die CO2 Konzentration während den letzten 100,000-den von Jahren zwischen 180 und 280 ppm (neuerdings können die Forscher sogar das Gleiche bis zu 800,000 Jahre nachweisen). Seit der industriellen Revolution um 1800 haben wir Menschen - v.a. durch das Verbrennen fosssiler Treibstoffe - die Konzentration von CO2 auf ungefähr 384 ppm erhöht. Das ist eine Erhöhung von ca 35%.

Und die Tendenz ist steigend. Wie die untere Grafik des Umweltbundesamtes zeigt, steigt die Zunahme der CO2 Konzentration in den letzten Jahren weiter an.

Bisher war ein solcher Anstieg zwar beunruhigend, aber nicht unmittelbar bedrohlich. Klimaschutzziele waren darauf ausgerichtet, die CO2 Konzentration unter 450 ppm zu halten. So empfiehlt z. B. der WBGU (Seite 23) ein CO2-Konzentrationsziel unterhalb von 450 ppm. Da können wir uns ja ein wenig Zuwachs von CO2 noch erlauben.

 

Dr. Hansen´s neuesten Ergebnisse zeigen jedoch , daß wir die CO2-Konzentration so schnell wie möglich auf 350 ppm verringern müssen, um katastrophale Ausmaße des Klimawandels zu vermeiden. Mit 384 ppm sind wir schon weit über 350 ppm hinaus, so daß wir möglicherweise Kipp-Punkten im Klimasystem noch näher sind als erwartet. Allerdings ist es noch unbekannt, wie lange wir oberhalb von 350 ppm bleiben können, ohne katastrophale Folgen befürchten zu müssen.

 

Wie kommt Dr. Hansen zu seiner Aussage? Wichtig ist, zu wissen, wie Forscher auf den Wert von 450 ppm kamen. Um diesen Wert zu erhalten wurden in Klimamodellen nur schnelle Rückkopplungsprozesse simuliert, d.h. Prozesse, die durch eine Erhöhung der Treibhausgas-Emissionen relativ schnell verändert werden (z. B. Änderungen im Wasserdampf, Wolkenbildung, oder im Ausmaß des arktischen See-Eises). Langsame Prozesse, wie das Schmelzen von Grönland und der Antarktis (und dadurch geringere Reflektierung der Sonnenstrahlen), Veränderungen in der Verbreitung der Vegetation, sowie der Anstieg des Meeresspiegels, wurden in diese Modelle nur als Konstanten einbezogen, da ihre Veränderung nicht in für uns relevanten Zeiträumen zu wirken schienen. Das ist leider nicht der Fall.

 

Heutztage ist die Zunahme der Treibhausgas-Emissionen um ein Vielfaches schneller als während früheren Klimaveränderungen (ca 2 ppm pro Jahr heute versus ca 0.02 ppm pro Jahr während der Eiszeit). Dadurch entfalten sich die positiven Rückkopplungsprozesse auch sehr viel schneller, und werden schon in diesem Jahrhundert zum Tragen kommen (siehe auch Blogbeitrag über Kipp-Punkte). Dadurch erhöht sich die Klima-Sensitivität (d.h. die Veränderung des globalen Klimas durch Antriebskräfte wie Treibhausgase) von sonst 3ºC bei einer Verdopplung von CO2 (550 ppm) auf 6ºC. Auf Grund schneller und langsamer Rückkopplungsprozesse wird die globale Erdtemperatur schon heute über die nächsten Jahrzehnte hinweg um 2ºC ansteigen.

 

Weitere Erkenntnisse, die Hansen aus Eisbohrkernen bekam sind:

  1. Im Känozoikum (der Periode zwischen dem Tertiär und Heute) war CO2 die wichtigste Antriebskraft für das Klima
  2. Als die Antarktis vereiste war die CO2-Konzentration bei ca 450 ppm. Das heisst, wenn wir 450 ppm überschreiten, könnte die gesamte Antarktis abschmelzen, und damit der Meeresspiegel um 70 m ansteigen.
  3. Vergletscherungen sind umkehrbar.

Doch trotz der katastrophalen neuen Erkenntnisse bleibt Hansen optimistisch. Er schlußfolgert, dass wir 350 ppm erreichen können, wenn wir

  1. den Preis für CO2-Emissionen stark erhöhen
  2. ein Moratorium für Kohlekraftwerke einsetzen - außer für Kraftwerke, die CO2 sicher abscheiden können.
  3. alle existierenden Kohlekraftwerke die nicht CO2 abscheiden können innerhalb der nächsten 20 - 25 Jahre vom Netz nehmen.
  4. zu 100% auf erneuerbare Energien umsteigen.
  5. Landwirtschaft und Forstwirtschaft verbessern.
  6. Land- und Forstwirten Ausgleichs-Zahlungen für nachhaltige Wirtschaft geben.
  7. effektive Klimaschutzpolitik zur Reduzierug aller Treibhausgase durchsetzen.

Ich würde noch einen Punkt dazusetzen: verstärkter Schutz natürlicher Habitate, und Stopp der Landschaftsversiegelung, um die CO2 Sequestrierung durch Ökosysteme zu maximieren.

Politiker haben eindeutig noch nicht die Ernsthaftigkeit unserer Lage erkannt. Wenn wir weiterhin Treibhausgase emittieren wie bisher, dann - befürchtet Hansen - verspielen wir unsere letzte Chance, katastrophale Auswirkungen zu vermeiden. Natürlich wird ein solcher Umbau mit enormen Anstrengungen verbunden sein. Aber die Alternative ist nicht ausdenkbar. Die größte Gefahr, so Hansen, liegt nicht in den Anstrengungen, die vor uns liegen, sondern in unserer fortgesetzten Ableugnen der Tatsachen.

 


23.3.2008

 

Kipp-Punkte im Klimasystem - was bedeutet das für uns?

 

Neuerdings wird immer öfter berichtet, daß der Klimawandel nach Überschreiten von Kipp-Punkten außer Kontrolle geraten könnte. Sind diese Ansichten reine Panikmache, oder beruhen sie auf wissenschaftlich begründeten Erkenntnissen? Schön wäre es, wenn Ersteres der Fall wäre. Leider bewegen sich wissenschaftliche Erkenntnisse auf einen Konsens zu, daß solche Kipp-Punkte nicht nur existieren, sondern daß wir schon gefährlich nahe an einigen dieser Kipp-Punkte sind, und vielleicht sogar schon einige Kipp-Punkte überschritten haben.weiter...

Ein Kipp-Punkt ist ein Übergang von einem Zustand in einen neuen stabilen Zustand. Dieser Übergang ist nicht linear, d.h., er erfolgt - nach erst langsamen Veränderungen - sehr schnell, und wird durch nur kleine Änderungen von Antriebskräften (wie z.B. erhöhter Menge von Treibhausgasen in der Atmosphäre) ausgelöst.

 

Einen solchen Übergang kann man sich vorstellen wie die neben-stehende Grafik (Lenton et al. 2008, PNAS 105(6)): Ein stabiler Zustand (dunkelroter Ball) liegt in einer Mulde (stabiler Zustand, dunkelblau). Ein anderer möglicher Zustand des Systems (hellroter Ball) ist nicht realisiert, da der erste Zustand stabil ist. Dadurch, daß sich der Unterschied zwischen den zwei möglichen Zuständen verkleinert, wird ab einem gewissen Stadium (dem Kipp-Punkt) ein System instabil und ändert sich rasch zu dem neuen, bisher unrealisierten Zustand, selbst bei minimalem äußerem Einfluß. Ein eindrückliches Beispiel dafür, wie unerwartet schnell ein stabiler Zustand umkippen kann, ist das arktische Eis, dessen Abtauen sich möglicherweise schon in wenigen Jahrzehnten abrupt beschleunigen kann und innerhalb dieses Jahrhunderts ganzjährig vollkommen abgetaut sein könnte (siehe auch Winton 2006 und Holland et al. 2006).

 

Systeme, die durch den globalen Klimawandel von einem solchen Umkippen gefährdet sind (Kipp-Elemente), wurden kürzlich von einer Gruppe von Wissenschaftlern aus Deutschland, Großbrittannien und den USA in den Proceedings of the National Academy of Sciences in North America (PNAS) sowie in Nature beschrieben. Demzufolge sind die für uns relevantesten Kipp-Elemente Elemente, die:

Anhand dieser Kriterien, sowie anhand existierender wissenschaftlicher Veröffentlichungen und von Experten-Meinungen wurden die folgenden sieben Kipp-Elemente hervorgehoben, die durch den globalen Klimawandel noch in diesem Jahrhundert aus ihrem Gleichgewicht gebracht werden könnten (siehe untere Abbildung aus Lenton et al. 2008):

world_small.png

Diese Abbildung zeigt neben Kippunkten auch “Klima-Weichen”; hier findet zwar keine abrupte Änderung statt, doch hängt die künftige Entwicklung qualitativ vom Überschreiten eines Schwellwertes ab.

 

Welche dieser Kipp-Elemente birgt für die Menschheit die größte Gefahr ? Auf welche Elemente sollten wir daher am meisten Acht geben? Dazu müssen wir wissen, welche dieser Elemente am empfindlichsten auf die globale Erderwärmung reagieren, und für welche Elemente wir noch unzureichende Informationen haben, um zuverlässige Angaben für den Zeitpunkt eines Umkippens machen zu können. Ein systematischer Review relevanter wissenschaftlicher Publikationen, sowie Experten-Meinungen erbrachte Folgende Antwort:

 

Allerdings bestehen relativ große Unsicherheiten darüber, bei welcher globalen Temperatuerhöhung diese Kipp-Punkte erreicht werden, u. a. weil verschiedene Kipp-Elemente stark voneinander abhängig sein können. Zum Beispiel wird das Eis Grönlands sehr viel schneller schmelzen, nachdem das arktische Eis im Sommer vollkommen aufgetaut ist. Das Umkippen eines Elementes kann daher das Kippen eines anderen Elementes stark beschleunigen.

 

Die großen Unsicherheiten im Abschätzen des Zeitraumes bis zum Umkippen der Kipp-Elemente könnten bewirken, daß die Menschheit unangenehm überrascht wird, wenn wir – ohne es rechtzeitig zu erkennen – Kipp-Punkte in kürzerer Zeit als angenommen überschreiten. Nur wenn wir umgehend effektive Maßnahmen ergreifen, den weiteren Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu verringern, können wir erreichen, dass wir von solch unangenehmen Überraschungen verschont bleiben. Selbst dafür besteht keine Garantie mehr, da wir möglicherweise einen Kipp-Punkt – den Verlust des arktischen See-Eises im Sommer - schon überschritten haben.

Die Studie zeigt deutlich, daß die derzeitigen Prognosen einer gleichförmigen Veränderung uns eine Sicherheit vortäuschen, die angesichts der dramatischen Veränderungen in verschiedenen Kipp-Elementen nicht angebracht ist. Schon in diesem Jahrhundert könnten mehrere Kipp-Elemente ihren Kipp-Punkt erreichen, allen voran das Eis der Arktis und Grönlands. Wenn letzteres geschehen würde, könnte dies katastrophale Folgen auf Millionen von Menschen haben.

 

Was folgt daraus? Wir benötigen so bald wie möglich eine globale Klimapolitik, die umgehend effektive und gerechte Maßnahmen ergreift, die von allen Ländern dieser Welt – allen voran den Industrienationen - die nötigen Schritte zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft ermöglicht und erfordert. Diese Energiewirtschaft muss sich so bald wie möglich von CO2-Emissionen entkoppeln (siehe auch 350). Dies kann durch gesteigerte Energieeffizienz, Umrüsten auf Erneuerbare Energiequellen und Verpressen von CO2 in geologische Formationen kostengünstig (nur ~1% GDP) gelingen. Wir benötigen außerdem Mittel und Wege, um Kipp-Punkte in politischen und sozialen Systemen zu erreichen, wodurch ein rascher Übergang zu einer nachhaltigen Energie-Wirtschaft ermöglicht werden könnte. Wir brauchen also nicht weniger und nicht mehr als eine dritte industrielle Revolution. Wir haben das Wissen, wir haben das Können, es fehlt uns nur noch der Mut zu einem Schritt, der sicherlich schwierig ist, weil auf internationaler Ebene ein “Trittbrettfahrer-Problem” zu lösen ist. Aber die Konsequenzen, nicht umgehend effektive Maßnahmen zum Umbau unserer Energiewirtschaft zu ergreifen, werden nicht nur um ein Vielfaches teurer sein, sondern sind auch moralisch unvertretbar.

 

Einen ersten Schritt in die richtige Richtung haben Markey und Waxman in den USA getan: in einem neuen Gesetzesantrag fordern sie ein Moratorium auf alle neuen Kohlekraftwerke, die nicht CO2 abscheiden können.

 

Herr Dr. Held, Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, half freundlicherweise bei der Erstellung dieses Artikels.


14.3.2008

 

Ein Gesetzentwurf für ein Moratorium auf Kohle

 

Am 11. 3. 2008 wurde in den USA von Markey und Waxman ein Gesetzesentwurf vorgeschlagen, welches ein Moratorium auf alle neuen Kohlekraftwerke fordert, die nicht CO2 und andere Treibhausgase abscheiden und permanent speichern können. weiter...

Warum schlagen Markey und Waxman ein Moratorium vor? Ist das nicht ein etwas extremer Ansatz zum Klimaschutz? Tatsächlich ist ein solches Moratorium der einzige Ausweg aus der derzeitigen globalen Krise. Kohlekraftwerke gehören zu den Hauptverursachern von Treibhausgas-Emissionen, v.a. CO2, deren Anreicherung in der Atmospäre katastrophale Auswirkungen auf die gesamte Menschheit haben wird, wenn wir nicht rechtzeitig ihre Emissionen drastisch verringern (siehe Blogbeitrag Kipp-Punkte). Dennoch sind im Moment mehr als neue 100 Kohlekraftwerke in den USA geplant. Würden diese Kraftwerke gebaut werden, würden viele der Emissions-einschränkenden Maßnahmen zunichte gemacht.

 

Wenn der Gesetzesentwurf von Markey und Waxman gebilligt würde, würde zum ersten mal ein Land wagen, den Schritt zu machen, der notwendig ist, um Emissionen von Treibhausgasen effektiv zu reduzieren. Denn es reicht nicht, die CO2 Emissionen nur zu reduzieren, sondern - wie neueste Forschung von Jim Hansen ergeben hat - wir müssen dringend die CO2 Konzentration von 385 ppm auf 350 ppm verringern. Auch wenn es im Moment eher unwahrscheinlich ist, dass sich dieser Gesetzentwurf in den USA zu diesem Zeitpunkt durchsetzt, ist er ein wesentlicher Beitrag dazu, daß offiziell über ein Moratorium diskutiert wird. Damit setzen Markey und Waxman auch ein wichtiges Zeichen für andere Länder, u.a. Deutschland, in denen diese Thematik ebenfalls möglichst bald ernsthaft diskutiert werden muß. Denn nicht nur die USA planen neue Kohlekraftwerke...

 


 

11.3.2008

 

Wie ein Wombat die Welt sieht

 

wombat.jpgEin Wombat, ein australisches Beuteltier, sieht oft nicht so viel von der Welt, da es gerne in langen selbst-gegrabenen Tunnelsystemen haust. Aber es wurde dennoch zum Träger einer sehr wichtigen Botschaft katapultiert, einer Botschaft, die besagt: alles auf unserer Erde ist miteinander vernetzt, und wir müssen lernen, dieses Netzwerk zu erkennen, zu respektieren, und zu schützen, da wir selbst Teil dieses Netzwerkes sind.

 

Zu dieser wichtigen Stellung hat ihm ein Internet Portal geholfen, welches es sich zum Ziel gesetzt hat, uns yu helfen, uns als Teil einer globalen Gesellschaft zu erkennen und zu respektieren, als einer Gesellschaft, in der alle Beteiligten von dem Wohlergehen der anderen abhängig ist. Unter diesem Gesichtspunkt produzierte Global Mind Shift einen kurzen Film, der diese Zusammenhänge humorvoll und eindrücklich wiedergibt: The Wombat movie (Dieser Film darf heruntergeladen und gezeigt werden, unter der Voraussetzung, daß er so lange gespielt wird, bis die Internet-Adresse von Global Mindshift zu sehen ist.)

 

 

 

Da der Film in sehr schneller englischer Sprache aufgenommen wurde, wird hier der Text noch einmal wiedergegeben:

 

"Yeah, listen up!

This is your home.

It's the only one you've got.

This place is pretty,

But you can't live there,

You can't even get there.

So I repeat:

This is your home,

It's the only one you've got.

Cheerish it, protect it,

It's the oly one you are going to get.

These guys,

They are your neighbors.

They ain't going away,

They ain't leaving.

You have to get along with them.

So you have to learn to share.

You have to get along.

You have to learn to get along.

Because they are your neighbors,

They are not going away.

Ok, all this stuff:

The animals,

The waters,

The sky,

The ground,

The bugs,

The fish,

The tacos,

The people:

They are all connected.

Everything is connected.

They all depend on another.

If you ignore that,

you are doomed.

Repeat: doomed.

Ok, so listen up:

It's all one.

Not 2 worlds, not three.

ONE.

Just one.

So, get it in gear.

Remember, all is one.

Ok. Hit it!"

 

Das Verständnis für die Vernetzung alles Lebens auf unserem Planeten ist wesentlich, um zu erkennen, wie stark sich jegliche Veränderungen unseres Planeten auf alle Bereiche unseres Lebens auswirken. Die Folgen der Erhöhung von Treibhausgasen auf dieses Netzwerk ist in der folgenden - sehr vereinfachten - Abbildung dargestellt:

vernetzung.jpg

Damit wird auch verständlich, weswegen sich die Anzahl der Klimaflüchtlinge stark erhöhen wird, wenn sich die Auswirkungen des Klimawandels weiter verstärken (The Guardian, 10. März 2008). Wegen der engen Vernetzung aller Teile unseres Planeten werden sich die Veränderungen, die wir durch die Erhöhung von Treibhausgasen verursachen, direkt oder indirekt auf die Lebensqualität aller Menschen auf dieser Welt auswirken.

 


8.3.2008

 

Was kann ich schon tun?

 

Folge 1 der "Abenteuer Deutschlandreise" von Maiken Winter

 

Nach meine Vorträgen über den Klimawandel bekomme ich oft die Bemerkung, daß man als einzelner Mensch sowieso nichts ausrichten kann; daß stattdessen andere Menschen mit mehr Einfluß etwas unternehmen müssten. Ich habe bis vor Kurzem selbst so gedacht, und kann daher das Gefühl der Hilflosigkeit nur zu gut verstehen. Obwohl ich schon immer aktiv im Naturschutz war, habe bis vor kurzem dem Klimawandel kaum einen Gedanken gewidmet - bis ich Al Gore's Film "Eine unbequeme Wahrheit" im Dezember 2006 sah - ein Film, der mich direkt vom passiven Beobachter zum aktiven Weltenbürger katapultierte. Ich merkte, daß ich, wenn ich mit etwas unzufrieden bin, auch den Mut, Zeit, und Energie aufbringen muß, mich dafür einzusetzen, den Mißstand zu ändern. Wir haben keine Zeit, auf andere zu warten.weiter...

Abgesehen von den erschreckenden Folgen des Klimawandels, und der unsicheren Zukunft für meine Kinder, hat mich besonders eines schockiert: dass ich, als naturliebende, umweltbewusst lebende promovierte Biologin so lange mehr oder weniger sorg-und tatenlos zugesehen habe, wie wir unsere Zukunft zerstören. Wie kommt es, dass wir - trotz den immer bedrohlicheren Meldungen - immer noch nicht sofortige drastische Massnahmen ergreifen, um die Ausmaße des Klimawandels zu minimieren?

Ein Grund dafür ist - denke ich - daß wir uns zu sehr als Mittelpunkt sehen, als Individuen, als Stadt oder Land, und dadurch abgesondert von anderen, die direkter vom Klimawandel bedroht sind. Noch dazu gibt es so viele Probleme auf dieser Welt - Hunger, Kriege, Krankheiten, Umweltzerstörung - daß der Klimawandel oft einfach als noch ein zusätzliches Problem angesehen wird. Dabei wird übersehen, daß der Klimawandel sich auf alle Bereiche unseres Lebens auswirken wird, ja schon auswirkt, und dadurch alle anderen Probleme verstärkt. Dieser Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und allen anderen Problemen auf unserem Planeten wird oft übersehen. Das Ausschließen anderer, und das Fokussieren auf kleinräumige und kurzzeitige Angelegenheiten ist ja seit Jahrtausenden Teil unserer „Kultur", und daher schwer zu überwinden. Durch die Globalisierung wird aber ein gegenseitiges Abgrenzen zwischen Völkern, und ein kurzzeitiges Erfolgsstreben immer weniger möglich und sinnvoll.

Ein Weg aus der derzeitigen globalen Krise des Klimawandels benötigt daher ein neues Verständnis der Menschheit für unsere persönliche Verantwortung für uns und unseren Planeten. Diese Verantworung muß von allen Teilen gemeinsam getragen werden durch eine Politik, die es ermöglicht, persönliche, nationale, und internationale Interessen zu vereinen - eine Weltinnenpolitik im Sinne Carl Friedrich von Weizsäckers.

oakgorgeous.jpg

So eine Politik stelle ich mir vor wie einen Baum: Jedes Individuum ist ein Blatt, und jeder Ast ist ein Land - die Zukunft jedes Blattes beeinflusst die Zukunft jedes Astes, so wie die Zukunft jedes Astes die Zukunft des Baumes beeinflusst. Als Blatt bin ich dann auf einmal nicht mehr ein unwesentlicher Teil des Ganzen, sondern absolut wesentlich für die Zukunft des gesamten Baumes - unseres Planeten. Und der Stamm - die Weltinnenpolitik - kann nur dann diesen Baum erhalten, solange alle Teile zusammen an einem gleichen Ziel arbeiten. So einen Baum zu schaffen und zu erhalten erscheint wie ein unrealistischer Traum; aber er ist wesentlich für eine stabile Zukunft für uns und unseren Planeten.

Ein erster wichtiger Schritt dafür ist eine bessere Verständigung zwischen Menschen - indirekt durch Literatur, die einem hilft, die neuen Denkansätzte zu verstehen - wie sie z.B. in dem Buch „Weltinnenpolitik für das 21. Jahrhundert" und in dem Diskussionforum Bewusstseinswandel! aufgeführt werden -; direkt durch Kommunikation zwischen den Menschen verschiedener Länder und durch Veranstaltungen, die direkt den Zusammenhang zwischen allen Bereichen unseres Lebens veranschaulichen. In diesem Sinne hoffe ich, dass der CO2Blogger dazu beitragen wird, ein tieferes Verständnis zwischen allen Bereichen unseres Lebens zu fördern.

 


 6.3.2008

 

Schon wieder? Licht aus am 29.3.2008

earthhour2008.png

Das hatten wir doch schon mal; gerade erst letzten Dezember. Licht aus zum Schutz des Klimas (Licht aus!). Solche Aktionen sind etwas für extreme Aktivisten, oder für Leute, die Medien-Spektakel lieben; aber im Grunde sind sie unnötig, oder gar lästig. Eine Stunde Licht aus macht doch keinen Unterschied. Oder doch?weiter...Letztes Jahr schalteten in Sydney 2.2 Millionen Menschen, sowie mehr als 2000 Betriebe und Geschäfte das Licht aus (siehe kurzer Film). Eine Stunde lang. Das ist genügend Zeit, um innezuhalten, und um zu überlegen, wie sich unser kurzsichtiges Verhalten auf die Zukunft unseren Planeten auswirken wird; und um mitzuerleben, wieviel Einfluß eine einzelne Person haben kann. Denn all die 2.2. Millionen Menschen, die in Sydney das Licht ausschalteten, sind einzelne Personen wie Sie und ich. Alleine kann man sehr wenig bewirken. Aber zusammen können wir erreichen, daß wir zuversichtlich in eine sichere und gesunde Zukunft blicken können. Wenn nur genügend Menschen sich dafür rechtzeitig einsetzten.

world_lights.jpg

Dieses Jahr, am 29.3.2008, soll eine Stunde lang das Licht in allen Ländern der Welt ausgeschaltet werden. Stellen Sie sich vor, wie unser Planet - vom Weltall aus betrachtet - aussehen würde, wenn in allen Städten der Welt die Lichter, die man auf oben-stehendem Foto sieht, ausgingen! Natürlich bewirkt eine solche Aktion - trotz einer sicherlich hohen kurzzeitigen Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen - keine nennenswerte Verringerung der Treibhausgase.

Jedoch könnte diese Aktion, wenn Millionen von Menschen, und 1000-ende von Betrieben in der ganzen Welt daran teilnehmen würden, eine grosse Wirkung auf unser Verständnis darüber haben, was möglich ist; und darüber, was ein einzelner Mensch erreichen kann, wenn man zusammen handelt.

Wollen Sie helfen, ein Zeichen zu setzen? Dann machen Sie mit, und helfen Sie bitte, Earth Hour über die ganze Welt zu verbreiten.

Mehr Informationen gibt es bei EarthHour.

 

 

 

 

 


29.2.2008

 

Eine wissenschaftliche Konferenz ohne Wissenschaftler

 

ny08webpagebanner.jpg

Dieses Wochenende wird in New York City die erste Internationale Konferenz über den Klimawandel gehalten, die von Klimaskeptikern organisiert ist.ny08webad.jpgFür eine Teilnahme bot der Organisator - das Heartland Institut - Wissenschaftlern $1,000 für einen Vortrag an (RealClimate). Ein toller Bargain – normalerweise wird man als Wissenschaftler nicht für Vorträge bei Konferenzen bezahlt. Ausgewählt werden die Vortragenden nicht von einem unabhängigen wissenschaftlichen Panel, sondern z. T. von Sponsoren (RealClimate). Interessant ist auch, dass das Treffen nicht vorrangig den Austausch wissenschaftlicher Informationen und Diskussionen über die Thematik fördern will (wie es bei wissenschaftlichen Konferenzen üblich ist), sondern dem Entfachen eines Medien-Spektakels dienen soll. Dieses Ziel wurde - RealClimate zufolge - allerdings nur in einem Brief, der an Wissenschaftler gesendet wurde, erwähnt, nicht jedoch auf der Internetseite der Konferenz erwähnt. Offensichtlich brennt es den Skeptikern unter den Sohlen, nachdem immer mehr Beweise eindeutig zeigen, dass der Klimawandel mit erschreckender Geschwindigkeit fortschreitet, und dass er eindeutig vom Menschen verursacht ist (siehe Informationsquellen).

 

Das Heartland Institut bietet "eine unabhängige Quelle für Forschung und Kommentare, um Menschen zu aktivieren, sich für dasphillippmorris.gif Richtige einzusetzten." Allerdings ist es erstaunlich, welche Sponsoren von dem Institut als "unabhängig " bezeichnet werden: So erhielt das Heartland Institut $585,000 von Exxon Mobile zwischen 1998 - 2005, und ca $230,000 von dem Tabak-Konzern Phillip Morris zwischen 1993 - 1998 (SourceWatch und ExxonSecrets). Andere Spenden, in der Höhe von $1,000 - $250,000 kommen von verschiedenen Stiftungen (MediaTransparency), welche oft selbst von Exxon Mobile Gelder erhaltenhomepagehomepage_exxon_logo.gif (untersuchen Sie Verbindungen von Namen und Stiftungen zu Exxon hier). Inzwischen gibt das Institut nicht mehr die Quelle seiner Gelder an (WiFiNet News; suchen Sie im Text nach "Heartland").

 

Die Aussagen des Heartland Institutes über den Klimawandel sind ohne wissenschaftliche Basis, und eindeutig darauf bedacht, Öl - und Kohle-Industrie zu fördern. So heisst es z.B. bei der Heritage "Energy and Environment" website: "Der Kongress sollte alle Aufforderungen, Emissionen drastisch zu senken, ablehnen. Solche Forderungen sind nur versteckte Versuche, um das verhängnisvoll falsche Kioto Abkommen durchzudrücken, wodurch - unter dem Vorwand sauberer Luft - wichtige Energie-Produktion unterdrückt würde."

 

Aktionen wie die "Konferenz" an diesem Wochenende wird viele Leute verunsichern, und ein erwünschtes Argument liefern, dass der Klimawandel noch viel zu umstritten ist, um deutliche Schritte zum Klimaschutz zu rechtfertigen. Damit werden die Skeptiker nicht nur lästig, sondern gefährlich für die Zukunft unseres Planeten, da es die Durchsetzung der Massnahmen, die so bald wie möglich nötig sind, um eine Kliamkatastrophe zu vermeiden, verlangsamt. Eine kritische Überprüfung der "unabhängigen" Förderer von Skeptikern ist wensentlich, um deren wahre Motivation zu verstehen.

 

Eine Anfrage bei dem Präsidenten des Heartland Institutes, Joseph Bast, und seiner Frau, Diane Bast, wie sie Schlaf finden können, wenn sie wissen, dass ihre Aktionen möglicherweise Millionen von Menschen schaden werden, wurde von Frau Bast folgendermassen beantwortet: "I know you are wrong, and I'm right, and my actions will save millions." (Ich weiss, dass Sie falsch liegen, und ich recht habe; und meine Aktionen werden Millionen retten.) Millionen was? Millionen Dollar? Sicherlich nicht Menschen. Die werden davon, dass wir die Augen vor wissenschaftlich fundierten Tatsachen verschliessen, leider nicht profitieren. Und auch das Geld wird nur kurzzeitig von Nutzen sein.

 

Ein sehr informativer Beitrag zu dieser Thematik auf Englisch ist bei EnerySmart, in der NYTimes, sowie NYTimes am 4.3. und in der Independent.

Internetseiten, auf denen Argumente von Klimaskeptikern beantwortet werden, sind hier zu finden.

 


 27.2.2008

 

Hartmut Grassl: Was stimmt? Klimawandel.  Die wichtigsten Fragen und Antworten

 

Hartmut Graßl. 2007. Herder Verlag, € 7,90

grassltklimawandel.jpgIn diesem Buch liefert Hartmut Graßl, Professor emeritus an der Universität Hamburg, und welt-bekannter Klimaforscher, wichtige Argumente , um Klimaskeptikern zu kontern. Fragen über Faktoren, die den heutigen Klimwandel verursachen , und welche Folgen der Klimawandel für uns und Ökosysteme haben wird, werden durch sehr detaillierte Informationen beantwortet. Jedoch ist einige dieser Information in recht wissenschaftlicher Weise abgehandelt, und daher für den wissenschaftlich weniger informierten Menschen möglicherweise manchmal schwierig nachzuvollziehen. Allgemein sicher leichter verständlich sind die letzten beiden Abschnitte über Lösungsmöglichkeiten auf politischer, wirtschaftlicher, und technologischer Ebene.

 

Diese Buch ist sehr empfehlenswert für jeden, der nach detaillierten Fakten sucht, und auch nicht vor einigen wissenschaftlichen Auslegungen zurückschreckt. Und für jeden, der sich oft mit Argumenten von Skeptikern konfrontiert sieht, und nach Argumenten sucht, sie wissenschaftlich korrekt zu beantworten. Anderen Lesern, die sich ebenfalls auf renommierte Wissenschaftler beziehen wollen, aber sich weniger leicht durch wissenschaftliche Argumente durcharbeiten, sei das Buch „Der Klimawandel" von S. Rahmstorf und H. J. Schellnhuber zu empfehlen, welches nachfolgend beschrieben wird.

 

 


 27.2.2008

 

Abenteuer Klimaschutz

 

Deutschland ist ein schönes Land. Unglaublich vielfältig, voller einmaliger Eindrücke. Mit dem Zug von Dessau über Schwerin, Rostock, Greifswald, Usedom, Berlin, Chemnitz, Leipzig, nach Städten um Stuttgart, Karlsruhe, und Heidelberg, bis nach München begegnete ich einer Vielzahl von engagierten Menschen, die sich stark für den Klimaschutz einsetzen. Egal, ob Lehrer oder Schüler, Politiker oder Naturschützer, Wissenschaftler oder Medienagent, Student oder Professor, Hausfrau oder Freiberufler, überall, und in jeder Lebenslage sind die Menschen in Deutschland sehr gut über den Klimawandel informiert, und engagiert, aktiv etwas für den Klimaschutz zu tun. weiter...Aber es begegneten mir auch erstaunlich viele Menschen, die dem Klimawandel sehr skeptisch, verunsichert, aggressiv und argwöhnisch gegenüber stehen. Und selbst viele derjenigen Menschen, die gut über den Klimawandel informiert waren, schienen die Tragweite des Problems noch nicht vollkommen erkannt zu haben, und waren daher selbst oft noch nicht aktiv am Klimaschutz beteiligt.

 

Die Passivität vieler Menschen ist verständlich, ist doch das Problem von einer Größe, wie wir es bisher nicht erlebt haben, und ist daher schwer zu erfassen. Im Vergleich zu der Größe des Problems erscheint es außerdem oft, daß wir als Einzelpersonen nichts ausrichten können. Es ist natürlich einfacher, den Skeptikern Glauben zu schenken, oder sich selbst als hilflos zu sehen. Viele denken, dass wahrscheinlich am Ende doch alles nicht so schlimm ist. Es ging mir sogar erst vor ein paar Wochen selbst so, als in einer amerikanischen Zeitung berichtet wurde, daß ein Rückgang der Sonnenaktivität den vom Menschen verursachten globalen Temperaturanstieg gerade ausgleichen würde. Diese Botschaft war so unglaublich erleichternd, daß ich tatsächlich für einen Tag daran glaubte, glauben wollte.

 

Solche Ablenkungen von den Tasachen bewirken aber leider vor allem, daß wichtige Zeit, um effektive Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen, vergeudet wird. Dazu haben wir aber keine Zeit. Daher ist es wesentlich, Mißinformationen und Unsicherheiten so bald wie möglich zu beseitigen, und so neue Wege im Klimaschutz zu öffnen.

 

Die meisten Argumente und Fragen, die ich auf meiner Reise erlebte, beziehen sich auf die folgenden Themenbereiche:

 

1) Der Klimawandel hat natürliche Ursachen

2) Früher war es schon mal viel wärmer (Grönland war grün)

3) Pflanzen- und Tierarten können sich anpassen

4) Wissenschaftler wollen nur Geld für neue Forschungsprojekte

5) Atomenergie ist eine Lösung für das Klimaproblem

6) Erneuerbare Energien reichen alleine nicht aus, um uns mit ausreichen Strom und Wärme zu versorgen

7) China ist das größte Problem

8) Ein Einzelner kann sowieso nichts machen

Innerhalb der nächsten Wochen werde ich diese Fragen der Reihe nach beantworten.

 


11.1.2008

 

Häufige Missverständnisse beim Klimawandel: Klimamodelle

 

Beitrag auf dem Yale Climate Media Forum von Zeke Hausfather, frei übersetzt von Maiken Winter; überarbeitet von Dr. Hans Richard Knoche, Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-IFU), Forschungszentrum Karlsruhe

Nur wenige Themen im Bereich Klimawandel entfachen hitzigere Debatten als die scheinbar langweiligen Klimamodelle. Kritiker meinen, dass Klimamodelle zu subjektiv sind, dass Wissenschaftler Parameter so zurechtrücken, dass die Modelle genau das ergeben, was die Wissenschaftler sehen wollen, oder dass Klimamodelle einfach eine tolle Übung darin sind, Kurven an Daten anzupassen, um irgendwelche unhaltsamen Vorhersagen zu machen.weiter...

Die “General Circulation Models" (Allgemeine Zirkulations-Modelle), die zur Modellierung des zukünftigen Klimas verwendet werden, sind sehr komplex, und werden daher im Allgemeinen mit den leistungsfähigsten Super-Computern berechnet, wie z. B. dem neuen Super-Computer, der in Grossbrittannien am 14.1.2008 eingeweiht wurde. Wie alle Modelle sind Klimamodelle natürlich nie perfekt. Jedoch gibt es ausreichend Gründe, den Prognosen der Klimamodelle eine wichtige Rolle zuzugestehen.

Klimamodelle basieren auf allgemein bekannten physikalischen Gesetzen, sowie auf langzeitigen Beobachtungen des Klimas. Gavin Schmidt, ein Wissenschaftler von NASA's Goddard Institut, und Ko-Autor von RealClimate, teilt die Physik, die in Klimamodelle einbezogen wird, in 3 Kategorien ein:

  1. Fundamentale physikalische Prinzipien: z.B. Gesetze zur Erhaltung von Energie, Impuls (Bewegung) und Masse sowie von aus fundamentalen physikalischen Prinzipien abgeleitete Gleichungen.

  2. Theoretische Physik, die gut bekannt ist, aber deren Prozesse nur durch mathematische Berechnungen geschäzt werden können. Dazu gehören Prozesse wie der Transfer von Strahlung durch die Atmosphäre.

  3. Empirisch bekannte Physik wie zum Beispiel Formeln für die Verdunstung als Funktion von Windgeschwindigkeit, Temperatur, und Luftfeuchtigkeit.

Klimamodelle haben nicht viel Platz zum “Mogeln”

Trotz ihrer Komplexität beinhalten Klimamodelle erstaunlich wenige Parameter, die von Wissenschaftlern verändert werden können. Diese umfassen:

a) Parameter, die in empirischen Modellgleichungen auftreten, und sich somit während der ganzen Modellsimulation auswirken,

b) Parameter, die das System spezifizieren (z.B. Topographie, Oberflächeneigenschaften). Diese sind oft nicht vollständig bekannt, und wirken sich ebenfalls über die gesamte Simulation aus, und

c) Parameter, die den Anfangszustand des Modells festlegen (Z.B. Bodentemperaturen). Diese Parameter sind ebenfalls nicht vollständig bekannt. Jedoch verlieren falsche Anfangswerte - innerhalb gewisser Grenzen - mit fortschreitender Simulationszeit an Bedeutung, führen also nicht grundsätzlich zu falschen Ergebnissen.

Die Auswirkungen unterschiedlicher Parameter auf die Ergebnisse werden durch Sensitivitäts-Analysen errechnet, bei denen die Ergebnisse unterschiedlicher Klimamodelle miteinander verglichen werden. Im Allgemeinen ist das durchschnittliche Ergebnis einer Reihe unterschiedlicher Modelle verlässlicher als die Ergebnisse einzelner Modelle.

Um zukünftige Klimaveränderungen abschätzen zu können, muss man verschiedene separate Schritte durchlaufen:

  1. Man muss schätzen, wie hoch die Treibhausgas-Emissionen (z.B. CO2) und andere Antriebskräfte ("forcings") in der Atmosphäre (z.B. anthropogen und natürlich erzeugte Aerosole) in Zukunft sein werden. Dieser erste Schritt ist Ursache für die größten Unsicherheiten in Aussagen über die Klimaentwicklung. Wegen der komplexen Faktoren, die die Emissionen beeinflussen (z. B. Wirtschafts – und Bevölkerungswachstum, Entwicklung neuer Technologien, Grösse der Reserven für fossile Brennstoffe, Ausmass internationaler Konflikte und Zusammenarbeit) ist eine Voraussage der Emissionen prinzipiell nicht möglich. Man spricht daher von verschiedenen möglichen Emissionsszenarien. Somit gibt es letztlich auch keine Vorhersage mit Klimamodellen, sondern ebenfalls nur durchgespielte Klimaszenarien. Statt eine bestimmte Zukunft vorauszusagen, hat der Weltklimarat (International Panel of Climate Change; IPCC) daher versucht, einen angemessene Spannbreite für die zukünftige Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen abzuschätzen. In einem speziellen Bericht über Emissions-Szenarien (Special Report on Emission Scenarios; SRES) beschreiben die Wissenschaftler verschiedene Szenarien, die innerhalb dieser Spannbreite liegen. Neue Szenarien helfen, die Spannbreite der zukünftigen Entwicklungen einzugrenzen, indem Simulationen unrealistischer Szenarien ausgeschlossen werden (z.B. Szenarien, die von einem Bevölkerungwachstum auf 15 Mia ausgehen).

  2. Nachdem mögliche zukünftige Treibhausgas-Emissionen in die Modelle eingebaut sind, berechnen die Modelle den Strahlungsantrieb ("radiative forcing"), der aus den entsprechenden Szenarien resultiert. Ausserdem werden Annahmen über Veränderungen natürlicher Antriebsfaktoren (z.B. Änderungen der solaren Ausstrahlung, und der Erd-Umlaufbahn, und vulkanischer Aktivität) in die Modelle einbezogen. All diese Berechnungen verwenden bekannte physikalische Eigenschaften von Gasen und Partikeln, so dass die Berechnungen relativ wenig Ungewissheit beinhalten. Eine grosse Ausnahme sind die Aerosole: die Ausmaße der direkten und indirekten Auswirkungen von Aerosolen auf das Klimasystem ist weiterhin relativ unklar.

  3. Außerdem werden treibende Kräfte (climate forcings) und deren Rückkopplungs-Mechanismen („feedbacks“) in die Modelle mit einbezogen. Wichtige feedbacks sind z. B. die erhöhte Wasserdampf-Konzentration in der Atmosphäre (durch höhere Verdunstung und höhere Wasser-Kapazität der Luft bei höheren Luft-Temperaturen), stärkere Wolkenbildung, und Änderungen im Rückstrahlungsvermögen („Albedo“) der Erdoberfläche durch verringerte Schnee- und Eisbedeckung.

 

0108_radiative_forcing.jpg

 

Radiative Treiber verschiedener Faktoren, die das Klima beeinflussen. Schaubild vom 4. Weltklima-Report (LOSU = Level of scientific Understanding)

 

Der Einfluss von Wolken auf unser Klima ist weiterhin nicht gut verstanden. Eine bestimmte Änderung der treibenden Kraft (z. B. durch eine Verdopplung des atmosphärischen CO2 - Gehaltes von 280 ppm auf 560 ppm) kann daher nur relativ ungenau die zukünftige Temperatur vorhersagen, da Ungewissheiten über Rückkopplungsmechanismen relativ groß sind und die verschiedenen Klimamodelle in diesem Punkt zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Im Fall einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes, variieren die Temperatur-Vorhersagen daher von einer Zunahmen von 2 bis 4.5ºC.

Wie kann man den Voraussagen von Klimamodellen über das Klima am Ende unseres Jahrhunderts vertrauen, wenn es so viele Unsicherheiten bei der Erstellung der Modelle gibt?

Kein Klimamodell ist perfekt. Einzelne Teile der Klimamodelle können in Laboratorien getestet werden (z.B. die Menge der langwelligen Strahlung, die von Treibhausgasen absorbiert wird), aber die letztendliche Entwicklung des Klimas kann schwer getested werden aufgrund der grossen Anzahl von Wechselwirkungen und Rückkopplungsprozesse die dabei eine Rolle spielen.

Durch Simulation der vergangenen Klimaentwicklung kann die Gültigkeit von Klimamodellen getestet werden

Es gibt allerdings doch eine Möglichkeit, die Gültigkeit existierender Klimamodelle zu prüfen, indem man nämlich das vergangene Klima mit den existierenden Modellen nachsimuliert und prüft, wie genau das Ergebnis mit dem tatsächlichen Klima eines bestimmten Zeitraumes übereinstimmt. Klimamodelle können alle möglichen Begebenheiten reproduzieren, wie z. B. die Abkühlung der Ozeane während der letzten Eiszeit, Temperaturveränderungen während des letzten Jahrhunderts, oder eine stärkere Temperaturerhöhung an den Polen. Jedoch basieren Klimamodelle natürlich darauf, was wir durch Beobachtungen vergangener Klimaentwicklungen gelernt haben. Daher sind solche Tests nicht unabhängig von den Klimamodellen, deren Gültigkeit getestet werden sollen.

Um die Aussagekraft der Klimamodelle eindeutig zu prüfen, müsste man die Vorhersagen der Modelle mit den tatsächlichen Entwicklungen des Klimas vergleichen. Dazu haben wir aber leider keine Zeit. Aber wir können die Vorhersagen früherer Modelle mit dem heutigen Klima vergleichen, und sehen, wie gut diese früheren Klimamodelle unser heutiges Klima vorhergesagt haben

James Hansen, ein bekannter Klimatologe bei NASA, sagte 1988 vor dem U.S. amerikanischen Kongress aus, wie sich das Klima innerhalb der nächsten 30 Jahre verändern wird. Dazu verwendete er 3 Szenarien, die unterschiedliche Zunahmen von Treibhausgas-Emissionen annahmen: A:starke Zunahme, B: mittelere Zunahme, C: geringe Zunahme). Die Temperatur-Erhöhung folgte ungefähr dem „B“ Szenarium, welches Hanson auch als am wahrscheinlichsten angenommen hatte. Die Übereinstimmung der Vorhersage des „B“ Modelles mit den beobachteten globalen Temperaturveränderungen zeigen deutlich, dass Hansen’s Klimamodell die tatsächliche Entwicklung gut vorhersagen konnte. Seine Modelle konnten sogar die voübergehende globale Abkühlung im Jahr 1991 - nach dem Ausbruch von Mt. Pinatubo - richtig vorhersagen. Heutige Klimamodelle basieren auf einem weit grösseren Verständnis unseres Klimas – die Voraussagen heutiger Modelle sind daher noch vertrauenswürdiger als Hansen’s frühe Modelle.

0108_annual_mean.jpg


Hansen's 1998 Szenario im Vergleich mit empirischen Temperatur-Messungen. Schaubild von RealClimate.

 

Klimamodelle basieren auf physikalischen Grundprinzipien und auf langzeitigen Beobachtungen des Klimas. Sie sind daher nicht einfach eine Ansammlung subjektiver Annahmen von Wissenschaftlern, wie es oft von Skeptikern angenommen wird. Natürlich gibt es – auf Grund der extrem hohen Komplexität des Systems - viele Unsicherheiten über die exakten Auswirkungen verschiedener atmosphärischer Komponenten auf unser Klima. Dennoch ermöglichen die Modelle ein beseres Verständnis ueber die Ursachen und Auswirkungen der anthropogen erzeugten Treibhausgas-Emissionen, die ohne Modelle nicht möglich wären.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


1.1.2008

 

 

Welche Rolle hat der Wasserdampf beim Treibhauseffekt?

 

Original von Gavin Schmidt (NASA Goddard Institute for Space Studies in New York) bei RealClimate

Übersetzt und umgeschrieben von Maiken Winter

 

Warum wird Wasserdampf als Treibhausgas bezeichnet? Warum schenken wir anderen Treibhausgasen so viel mehr Beachtung, obwohl der Wasserdampf das Wichtigste aller Treibhausgase ist? Wissenschaftler antworten darauf, dass Wasserdampf in der Tat ein wichtiges Treibhausgas ist; jedoch ist es selbst nicht eine treibende Kraft ("forcing") für den Treibhauseffekt, sondern entsteht durch Rückkopplung. Was bedeutet das eigentlich?weiter...

Dazu erst einmal eine kurze Grundlage. Langwellige (oder auch Wärme-) Strahlung strahlt von der Erdoberfläche ab, und wird zu einem grossen Teil von der Erdatmosphäre absorbiert. Dafür ist v.a. Wasserdampf verantwortlich. Aber wie wichtig ist der Wasserdampf für diese Absorption wirklich? Wasserdampf ist, wenn man sich auf die Masse bezieht, das häufigste Treibhausgas – es nimmt ca 0.3% der Masse der Atmosphäre ein, im Vergleich zu 0.06% für CO2. Damit nimmt es ca 80% der Masse aller Treibhausgase ein (und ca 90% des Volumens). Trotzdem ist der Wasserdampf als Treibhausgas weniger wichtig als es zuerst erscheint. Dies wurde mit statistischen Modellen berechnet.

 

Um die Wichigkeit eines Moleküls als Treibhausgas zu quantifizieren, kann man ein statistisches Modell erstellen, welches sämtliche Moleküle oder Partikel beinhaltet, die langwellige Strahlung absorbieren (alle Treibhausgase, Wolken, und Aerosole). Jeweils eines dieser Partikel oder Moleküle wird dann aus dem Modell entfernt, und der Unterschied der Absorption langwelliger Strahlung zwischen den Modellen berechnet. Dieser Unterschied zeigt dann den minimalen Einfluss der jeweiligen Komponente an. Umgekehrt kann man den maximalen Einfluss jeder Komponente berechnen, indem man die Absorption jeder einzelnen Komponente für sich allein betrachtet, und dann mit dem gesamten Modell vergleicht. Meistens sind die so festgestellten Minima und Maxima des Absorptionsanteils nicht gleich, da sich die Absorptionsspektra verschiedener Moleküle oder Partikel oft überschneiden (z.B. kann die Strahlung einer bestimmten Frequenz sowohl von Wasserdampf als auch von CO2 absorbiert werden; das grundlegende Modell dafür kann man auf der GISS model website finden).

Absorbierendes Molekül das aus dem Modell entfernt wurde

Teil der langwelligen der immer noch absorbiert wird

Keins

100%

H2O (Wasser)

64

Wolken

84

CO2

91

O3 (Ozon)

97

Andere THG

98

H2O+Wolken

34

H2O+CO2

47

Alles ausser

H2O+Wolken

85

Alles ausser H2O

66

Alles ausser CO2

26

Alles ausser O3

7

Alles ausser andere THG

8

Alles

0%

Die nebenstehende Tabelle zeigt, um wie viel sich die Absorption langwelliger Strahlung ändert, nachdem ein oder mehrere Komponenten von dem Modell entfernt sind. Da sich das Absorptionsspektrum der verschiedenen Moleküle überschneidet, ist die Summe der Absorption aller Moleküle weit grösser als 100%.

Obwohl die Überschneidung der Absorptionsspektren die Ergbnisse etwas komplizierter machen, ist doch eindeutig zu erkennen, dass Wasserdampf mehr langwellige Strahlung absorbiert (36-66%) als irgendein anderes Treibhausgas. Zusammen mit den Wolken ist der Wasserdampf sogar für 66-85% aller absorbierter langwelliger Strahlung verantwortlich. Dahingegen absorbieren Ozon und andere Treibhausgase höchstens 7 und 8% der langwelligen Strahlung; CO2 absorbiert nur 9 – 26% aller langwelligen Strahlung.

 

Der Anteil des Wasserdampfes als Absorbierer langwelliger Strahlung ist demnach tatsächlich so hoch, dass es in der Tat das wichtigste Treibhausgas ist. Jedoch besteht ein wichtiger Unterschied zwischen Wasserdampf und anderen Treibhausgasen: Wasserdampf hat eine sehr kurze Verweildauer in der Atmosphäre (etwa 14 Tage). Im Vergleich dazu bleiben CO2 (Jahrzehnte bis Jahrhunderte) und Methan (Jahrzehnte) sehr viel länger in der Atmosphäre. Was hat dieser Unterschied in der Verweildauer mit der Wichtigkeit einer Komponente als Treibhausgas zu tun?

 

Die Menge des Wasserdampfes in der Atmosphäre wird kurzzeitig durch Verdunstung reguliert. Verdunstung wiederum ist direkt von der Temperatur abhängig – je wärmer es ist, umso mehr Wasser verdunstet, und umso mehr Wasserdampf ist in der Atmosphäre. Wenn sich die Oberflächentemperatur der Erde erhöht (durch erhöhte Emissionen von Treibhausgasen, veränderte Intensität der Sonnenstrahlung, oder Vulkanausbrüche), kann man daher erwarten, dass sich die Menge des Wasserdampfes schnell an die veränderte Temperatur anpasst. Dabei kann man davon ausgehen, dass sich die Menge des Wasserdampfes ungefähr so ändert, dass die relative Luftfeuchtigkeit konstant bleibt. Diese Aussage ist übrigens ein Ergebnis statistischer Modelle ist, nicht nur eine blosse Annahme. Da sich bei einer ungefähr konstanten Luftfeuchtigkeit die spezifische Luftfeuchtigkeit bei einer Zunahme der Lufttemperatur erhöht, wird sich bei einer Temperaturerhöhung also auch die Menge des Wasserdampfes in der Atmosphäre erhöhen. Diese Erhöhung wiederum wird die Absorption der langwelligen Strahlung erhöhen, und dadurch zu einer weiteren Temperaturerhöhung beitragen. Diese positive Rückkopplung wird auch als “Wasserdampf-Rückkopplung” bezeichnet. Daher ist Wasserdampf selbst keine treibende Kraft als Treibhausgas, sondern ist von dem Vorkommen anderer Treibhausgase abhängig.

 

Dazu gibt es eine Ausnahme. Die Stratosphäre ist so trocken, dass Wasserdampf dort länger verweilen kann als in anderen Teilen der Atmosphäre (bis zu einigen Jahren). Wasserdampf kann dort daher ausnahmsweise als eine treibende Kraft angesehen werden. Wasserdampf entsteht in der Stratosphäre v.a. durch Oxidation von Methan, sowie durch Kondensstreifen von Flugzeugen (daher haben Flugzeuge eine weit grössere Auswirkung auf die globale Erderwärmung als man durch das blosse Verbrennen von Kerosin annehmen könnte).

 

Es gibt zwar weiterhin noch einige Unsicherheiten: z. B. scheint die obere Troposphäre nicht eine konstante relative Luftfeuchtigkeit zu haben. Jedoch konnte auch dort eine positive Rückkopplung zwischen Wasserdampf und Temperatur festgestellt werden. Die beschriebenen Modelle zeigen daher eindeutig, dass Wasserdampf keine oder nur eine geringe treibende Kraft bei der globalen Erderwärmung besitzt. Diese Beobachtungen verringern zwar nicht die Wichtigkeit des Wasserdampfes als Treibhausgas; aber sie zeigen, dass durch die Emission von Treibhausgasen, die eine treibende Kraft bei der Absorption langwelliger Strahlung besitzen (so wie CO2 und Methan, die unabhängig von anderen Bestandteilen der Erdatmosphäre wirken), die globale Oberflächentemperatur sehr stark vom Menschen beeinflusst wird.


 16.12.2007

 

 Welche Rolle hat die Sonne bei der globalen Erderwärmung?

 

Die Medien liefern verwirrende Berichte: einige schreiben, dass sich die Anzahl der Sonnenflecken erhöht hat, und dass dieser Anstieg die Ursache für die globale Erderwärmung ist. Wieder andere berichten, dass die Anzahl der Sonnenflecken abnehmen, und dadurch die Temperaturen um 1.5 - 2 Grad zurückgehen werden. Würde Letzteres stimmen, dann könnte die von uns verursachte Temperatur-Erhöhung perfekt ausgeglichen werden, und wir müssten uns um die globale Erderwärmung nicht weiter Sorgen machen. Was von all diesen Berichten stimmt? Und was sind eigentlich Sonnenflecken?weiter...

nasa_sunspot.jpg

Bild 1. @ NASA/Goddard Space Flight Center Scientific Visualization Studio

Sonnenflecken (Bild 1) sind Bereiche auf der Sonne, auf denen durch Temperaturunterschiede starke magnetische Felder entstehen, die eine verstärkte Aktivität der Sonnenstrahlung verursachen. Je mehr und je grösser Sonnenflecken sind, umso intensiver ist the Intensität der Sonnenstrahlung. (Wer sich für den derzeitigen Stand der Sonnenflecken und anderer Himmelserscheinungen interessiert, der kann hier viele Informationen finden).

Wichtig dabei ist zu wissen, dass die Anzahl und Grösse der Sonnenflecken, und daher die Intensität der Sonnenstrahlung, in einem 11-jährigen Zyklus variieren (Bild 2). Dieser Zyklus ist sehr regelmässig, ausser zur Zeit der "Kleinen Eiszeit", während der die Anzahl der Sonnenflecken über einen längeren Zeitraum stark zurückging.

sunspot_55_05.png Bild 2

 

Während einem normalen Zyklus ändert sich jedoch die Intensität der Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche zwischen dem Maximum und Minimum der Zyklen um nur ca 0.1% (Krivova_et_al.pdf ). Diese geringen Veränderungen stehen in keinem Verhältnis zu dem Ausmass der Erhöhung der globalen Oberflächentemperatur der letzten Jahrzehnte. Modelle des Max-Planck Institutes für Meteorologie haben gezeigt, dass die Sonne nur etwas 1/3 (o,2°C) der gesamten Erderwärmung des letzten Jahrhunderts erklären kann. Die Erwärmung der letzten Jahrzehnte kann sogar gar nicht mit der Sonnenstrahlen- Intensität erklaert werden (Bild 3; Solanki_et_al_2004.pdf). Ähnliche Ergebnisse erzielten Modelle vom amerikanischen Woods Hole Research Center.

 

 

 

sonne007_l.jpg Bild 3. @ http://www.mps.mpg.de/en/forschung/sonne/

 

Aber bedeuted das derzeitige Minimum der Sonnenflecken, dass uns eine globale Abkühlung - wie zur Zeit der kleinen Eiszeit - in Aussicht steht, welche die globale Erderwärumng ausgleichen könnte? Leider nein. Das derzeitige Minimum ist ein Teil des normalen 11-Jahres Zykluses der Sonnenflecken-Aktivität. Modelle die das zukünftige Auftreten von Sonnenflecken genau berechnen können, sagen vorher, dass die Anzahl der Sonnenflecken 2008 wieder ansteigen wird (Bild 4). Am 13.12. 2007 wurden in der Tat erste Anzeichen fuer den Beginn eines neuen Zykluses entdeckt. Anfang Januar begann dann offiziell der neue Zyklus.

ssn_predict_l.gif Bild 4. @ http://solarscience.msfc.nasa.gov/images/ssn_predict_l.gif

Die globale Erderwärmung ist daher eindeutig nicht allein von der Sonne, sonder hauptsächlich von uns Menschen verursacht. Dazu werden wir in weiteren Beiträgen noch mehr Beweise anführen.